radsport berichte

Trainingslager 2003 in Italien

Am 04. April 2003 war es wieder so weit. Pünktlich um 20:00 Uhr ging die Reise Richtung Italien, genauer gesagt, nach Milano Marittima. Die meisten der trainingsfleißigen Teilnehmer waren schon mal dort, einige sogar, so haben Recherchen ergeben, fuhren bereits zum zehnten Mal.

Der Tradition entsprechend darf der "Novize" den Reisebericht anfertigen. So hatte Rolf Adamek dieses Mal das Glück, die ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen.

Milano Marittima ist eine Ortschaft in der Provinz Ravenna und liegt direkt an der Adria. Nach ca. 13 Stunden Fahrt in einem Kleinbus inklusive Anhänger - darin wurden die "Arbeitsgeräte" transportiert - erreichten wir gegen 9:00 Uhr müde, aber erwartungsvoll das Hotel Ambra. An dieser Stelle herzlichen Dank unserer Fahrercrew Michael Andernach, Manfred Beck, Erich Ningel und Heinz Frank, die sicher und gekonnt Team und Equipment durch Nacht und Regen zum Zielort brachten.

Unsere Ziele waren vor Reisebeginn schon festgelegt. Es war geplant in den sieben Tagen etwa 700 bis 750 Trainingskilometer zu absolvieren, um Grundlagen für weitere Saisonaktivitäten aufzubauen. So wurde dann auch gleich am Ankunftstag die erste Trainingseinheit absolviert. Die Müdigkeit der Nachtfahrt war aufgrund des herrlichen Sonnenscheins kein Thema mehr. Ein bis in die Haarspitzen motivierter Wolfgang Eßfeld konnte es kaum erwarten, auf sein Rad zu steigen. Diese geballte Energie übertrug sich im Nu auf die gesamte Gruppe, so dass schließlich 75 km zustande kamen.

Wer nun dachte, es ginge wettermäßig mit blauem Himmel weiter, der wurde am nächsten Tag eines Besseren belehrt. Morgens beim Start blies der Wind schon äußerst kräftig, aber das war erst der Anfang. Es entwickelte sich allmählich ein Sturm, der allen Pedaleuren schwer zu schaffen machte. Besonders Einzelfahrer wurden regelrecht umgeblasen. Im Schutze unserer "Gruppetto" blieben wir von Verwehungen weitestgehend verschont.

Am nächsten Tag war der Sturm soweit abgeflaut, jedoch mancher glaubte an eine "Fata Morgana", als der Blick zum Strand ging. Es hatte über Nacht geschneit. Das Wetter sah jedoch so ausbaufähig aus, dass man mit einem schönen Tag rechnen konnte. So begannen dann auch einige die Trainingsfahrt mit sommerlichen Gefühlen und leichter Kleidung. Es sollte allerdings anders kommen. Zwei Stunden später war von Sonne keine Rede mehr, mit zunehmender Bewölkung wurde es kälter, auch kam starker Wind auf. Am Monte Cavallo (490 m) erreichten die Wetterkapriolen dann mit einem Schneesturm den Höhepunkt.

Gleichwohl blieb der Humor innerhalb des TV-Teams erhalten, unsere österreichische Konkurrenzgruppe* dagegen "die Urltaler Buam" waren von der Kälte und dem Sturm so konsterniert, dass sie unseren Guide Ivano anflehten: "Uns is koit, loaß uns hoamfahren!" *(diese Weicheier)

Bei den nachfolgenden Trainingseinheiten hatte sich das Wetter etwas beruhigt, so dass die Königsetappe (ca. 140 km) ohne zusätzliche wetterbedingte Einlagen absolviert werden konnte.

Insgesamt kann man mit den erreichten Umfängen und Intensitäten zufrieden sein, wobei Manfred Beck und Heinz Frank mit ca. 700 km die geplanten Zielvorgaben erreichten. Super Ihr beiden!!! Macht weiter so, die Alpen werden für Euch kein Hindernis sein.

Vom Wetter betrachtet war es eine Woche der Gegensätze: Kälte, Schnee, Sturm, Regen und zuwenig Sonne. Aber da muss ein aufrichtiger Radsportler durch. Schließlich erwartete uns nach jeder Tour am Nachmittag ein deftiges Nudelessen, wobei die entleerten Energiespeicher wieder aufgeladen werden konnten.

Apropos Essen: Sehr gut und reichlich. Diäten war nicht angebracht. So ist es nicht verwunderlich, dass manche Hose nach dieser Woche strammer saß, als zuvor. Welche und wie viele Hosen letztlich davon betroffen waren, bleibt Trainingsgeheimnis.

Rolf Adamek