radsport berichte

TV Kärlich Transalp 2013

Zum 30jährigen Bestehen der Radsportabteilung im TV Kärlich überlegte die Radgruppe was man gemeinsam unternehmen könnte. Schnell einigte man sich auf das "Muss" für jeden Radler: eine Alpenüberquerung, die allerdings nicht á la "höher, schneller, weiter" den sportlichen Aspekt in den Vordergrund stellen sollte, sondern mit dem Motto "Kultur, Genuss & Cappuccino" deutlich den Gemeinschaftscharakter hervorheben sollte. Nach einem runden halben Jahr der Planung, wurde die Strecke selbst ausgearbeitet, Hotels gebucht und die Transportmittel organisiert.

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Rolf, Herbert, Melanie, Michael, Claudia, Heinz, Heidi, unten: Thilo Manfred, Foto: Doris

Also machten sich im Juni diesen Jahres zehn Radsportler des TV Kärlich auf, um die Alpen mit ihren Rennrädern zu überqueren. Zwei Frauen und 6 Männer auf ihren Rädern und zwei Frauen im Begleitfahrzeug. Damit wurde sowohl das Gepäck aller von Etappenort zu Etappenort gebracht als auch die Verpflegung der aktiven Fahrer mit den notwendigen Kalorien und Flüssigkeit für unterwegs sichergestellt. Nach der gemeinsamen Anreise nach Wallgau zeigte der Blick auf die Wettervorhersage, dass nach dem Dauerregens der letzten Tage erstaunlich gutes Wetter zu erwarten war, so dass auch schnell die Wahl des kurzen Trikots in "TV Kärlich blau" für den ersten Tag erledigt war.

Auch wenn alle Radler im Winter fleißig auf der Rolle, dem Mountain-Bike, in Laufschuhen oder dem Spinning Bike trainiert hatten, war der Respekt vor dem ersten Tag deutlich zu spüren. Hatten doch einige Teilnehmer keinerlei Erfahrung in den "Bergen". Alle klatschten sich gegenseitig noch mal ab, wünschten sich "gute Fahrt" und auf ging's in Richtung Mittenwald. Über die österreichische Grenze, durch die Leutascher Geisterklamm ging es hoch zum Buchener Sattel, wo bereits die beiden guten Geister der Tour mit der ersten Verpflegung des Tages warteten: Rauchpeitschen, Käse, Bananen und frische Backwaren. Radlerherz was willst Du mehr? Nun flach durchs Inntal und links ins Pitztal. Bei Mittagstemperaturen von 40 Grad kamen alle ganz schön ins Schnaufen, während man den längsten Anstieg des Tages zur Piller Höhe erstrampelt. Ausblick genießen, Siegerpose am Pass-Schild und hinunter ins Kaunertal mit bis zum 90 km/h. Nach kurzer Passage am Inn erreichte man in Pfunds die Unterkunft, die mit einem tollen 4-Gänge-Menü aufwartete.

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Radweg am Reschensee

Obwohl die Nacht in Pfunds stürmisch und regnerisch war, konnte auch der zweite Tag bei sonnigem Wetter und angenehmen Temperaturen in Richtung Schweiz gestartet werden. Mit frischen Beinen waren die elf Tornante (Kehren) zur Norbertshöhe keine Problem und alle erreichten nach Fahrt durch bunte Sommerwiesen den Reschensee am Reschenpass in Italien. Über einen der schönsten Radwege der Alpen und gleichzeitig Teilstück der Via Claudia Augusta fuhren die Radler am Westufer des Sees entlang, immer das Ortlermassiv mit schneebedeckten Gipfeln im Blick. Es kam kurz Renn-Feeling auf, als rund 50 Teilnehmer des "Race Across the Alps" mit ihren Begleitfahrzeugen mitten in der Abfahrt ins Südtiroler Vinschgau an den Kärlichern vorbei rasten und ein wenig Windschatten spendeten. Im malerischen Glurns, der kleinsten Stadt Südtirols wurde ein kulinarisches Mittagessen eingenommen, so dass der Rest des Tages immer entlang der Etsch bis hinunter nach Meran gut gestärkt kein Problem mehr darstellte. Im Hotel in Burgstall sprangen die Radler direkt erst mal in den tollen Pool, bevor man sich über die Genüsse der regionalen Südtiroler Küche hermachte.

Am dritten und letzten Tour-Tag fuhr man über Bozen am Kalterer See vorbei und über die Südtiroler Weinstraße durch bekannte Weinorte (wie Tramin) bis nach Mezzocorna, wo die Herausforderung des Tages wartete. Wenige Kilometer durchs Val di Non und hinauf nach Andalo und weiter zum malerischen Molveno See mit Blick auf die Brenta Gruppe. Nur noch durch Ponte Arche und über das letzte kleine Hindernis, den Passo Ballino. Mit breitem Grinsen und dem Wissen, dass es nur noch bergab geht, genossen alle die Abfahrt nach Riva und den ersten Blick auf den Gardasee. Ein Gefühl, dass jedem sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird. Zwei Schritte in den (sehr!) kalten See und ein Glas Sekt zur Taufe ließ kaum einen daran denken, dass immerhin 380 km mit 5.000 Höhenmeter hinter den Radlern liegen. Respekt!

Die Bilanz: kein Defekt, kein Sturz und keine Verletzungen, aber viele glückliche Gesichter.

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v.l. Rolf, Michael, Heidi, Thilo, Manfred, Melanie, Heinz, Herbert

Mit dem Gefühl, eine tolle Tour gemeinsam gemeistert zu haben wurden noch drei schöne Tage in Torbole am Gardasee verbracht, bis das Rückholtaxi die Radler samt Räder wieder nach Wallgau brachte. Eine weitere Übernachtung in Mittenwald und es ging nach Hause. Alle waren sich einig, dass dies nicht die letzte Tour dieser Art gewesen sein muss.

Wer Lust bekommen hat mit den Radlern der Radsportgruppe zu fahren, kann sich gerne im Internet auf der Homepage des TV Kärlich informieren: www.tvkaerlich.de oder über die Email-Adresse des Vereins direkten Kontakt aufnehmen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Alle Interessierten sind willkommen. Egal ob Rennradler, Mountain-Biker, Hobby-Fahrer, ambitionierte Tourenfahren, Anfänger oder Fortgeschrittener.

Hier gibt es noch eine Reihe von Bildern der Transalp Tour zu sehen.